Bevor eine ästhetische Nasenkorrektur durchgeführt wird, sollten weitere chronische Beschwerden abgeklärt werden und in die Behandlungsplanung mit einfließen. Das betrifft vorwiegend Rhinoallergien und Nebenhöhlenentzündungen.

Rhinoallergien häufige Ursache für Nasenatmungsbehinderung

Rhinoallergien, also Allergien, bei denen Allergene durch das Einatmen unangenehme Reize, wie Augenjucken, Nasenlaufen, Niesen, Nasenatmungseinschränkungen u.a. hervorrufen, sind sehr häufig. Sie entwickeln sich meistens erst nach der Pubertät und im frühen Erwachsenenalter. Anfänglich sind die Symptome moderat und verstärken sich von Jahr zu Jahr. Hauptsächlich spielen Pollen (Frühblüher, Gräser), Hausstaub und Tierhaare eine Rolle. Ursache ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe.

Je nach Ausprägung sollten therapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Als Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde behandle ich Patienten mit entsprechenden Allergien.

Erst Abklärung, dann Therapie

Die Abklärung einer potentiellen Allergie beginnt beim Anamnesegespräch. Allergiker kennen für gewöhnlich ihre Beschwerden und die Zusammenhänge ganz gut. Aber auch unspezifische Symptome lassen sich häufig auf Allergien zurückführen – vornehmlich eine zeitweise (z.B. saisonale) Nasenatmungsbehinderung bei Pollen oder eine nächtliche bei einer Hausstaubsensibilisierung.

Zeigen sich entsprechende Symptome, ist der nächste Schritt eine Allergentestung auf den Unterarmen – der sog. Prick-Test. Hierbei werden feine Proben von Allergenen auf die Haut gebracht und deren Wirkung beobachtet. Bei einer vorhandenen Sensibilisierung des Körpers zeigen sich Rötungen und Schwellungen sowie ein Juckreiz. Damit kann eine Allergie qualifiziert werden.

Bluttest hilft die Allergieausprägung zu bestimmen

Um die Allergieausprägung zu quantifizieren, benötigt man eine spezielle Blutuntersuchung – den RAST (= Radio-Allergo-Sorbent-Test). Mit Hilfe dieses Verfahrens lässt sich die Wertigkeit einer Therapieentscheidung bestimmen. Man kann nun also festlegen, ob zunächst nur symptomatische Maßnahmen helfen, oder bereits eine sog. Hyposensibilisierung eingeleitet werden sollte. Hierbei wird über drei Jahre eine Gewöhnung des Immunsystems an das entsprechende Allergen vollzogen. Die bisher überschießende Reaktion schwächt sich deutlich ab oder bleibt aus.

Die Hyposensibilisierung ist über zwei Wege möglich: die sublinguale Immuntherapie (SLIT) oder die subkutane Immuntherapie (SCIT). Bei der ersten erfolgt die Gewöhnung mittels kleiner Tabletten, bei der zweiten mittels Spritzen.

Nasenkorrektur und Hyposensibilisierung sind parallel möglich

Wenn Allergien behandlungswürdig sind, können diese mehr oder weniger parallel zur Nasenoperation therapiert werden. Es gibt keine wesentlichen Einschränkungen.