Die Grundlage für ein dauerhaftes Ergebnis bei einer Nasenkorrektur ist ein möglichst stabiles Nasengerüst aus Knochen und Knorpel. Spannungen, die im Rahmen der Wundheilung auftreten, sollten nicht zu ungeplanten und unkalkulierbaren Veränderungen führen. Die Nasenspitze muss bereits unmittelbar nach der OP fest an Ort und Stelle bleiben. Sie darf nicht absinken! Dazu sind Knorpeltransplantate notwendig.
In früheren Zeiten (und leider auch heute noch) entfernte man großzügig Knorpel und schwächte ihn gezielt. Damit wurde die Nasenspitze kleiner, weil sie in sich zusammensackte. Das Ergebnis lässt sich bei unzähligen Prominenten aus dem Showbusiness erkennen. Von sog. Klammernasen über Papageienschnabelverformungen ist alles dabei.
Die Nasenspitze darf nicht absinken
Häufig wird die Veränderung der Nasenspitze ohne den Nasenrücken gedacht.
Damit kommt es zu einem langsamen, unkontrollierbaren Absinken der Nasenspitze über die ersten Monate nach einer Operation. Das liegt daran, dass durch die Operation die wichtigen bindegewebigen Verbindungen zwischen Nasenspitze und Nasenscheidewand aufgetrennt werden (müssen). Es kommt zum Verlust an Stabilität, die dann nicht korrigiert wurde.
Die Nasenspitze benötigt Knorpeltransplantate
Heutige Techniken zielen auf die Verbesserung der Stabilität durch Knorpeltransplantate und gezielte Nähte, die den Knorpel neu formen. Der benötigte Knorpel wird der eigenen Nasenscheidewand entnommen und lässt sich in nahezu allen Fällen ausreichend vorfinden. Bei Traumata oder Voroperationen behilft man sich mit Rippenknorpel oder Ohrknorpel.
Bei der Entnahme von Nasenscheidewandknorpel wird die Nasenscheidewand zeitgleich begradigt, wenn die Funktion beeinträchtigt sein sollte (= Septumplastik oder Nasenscheidewandkorrektur).
Muss zusätzlicher Knorpel gewonnen werden, ist Rippenknorpel zu bevorzugen, da er im Gegensatz zu Ohrknorpel wesentlich stabiler, gerade und in ausreichender Menge vorhanden ist. Die Rippenknorpelentnahme erfolgt über einen max. 2cm langen und nahezu unsichtbaren Schnitt an der Brustwand der rechten Seite auf Höhe der 7. Rippe, also etwas tiefer als die Brustumschlagsfalte bei Frauen.
Stabilisierung durch unsichtbare Verlängerung der Nasenscheidewand
Um die Nasenspitze aufzurichten wird zunächst die Nasenscheidewand verlängert. Damit ist es möglich, die Nasenspitzenknorpel mit der Nasenscheidewand zu verbinden – ein entscheidender Schritt, um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen und Projektion und Rotation der Nasenspitze zu verändern. Die Nasenspitze wird dadurch aber auch wesentlich härter.
Von Natur aus gibt es nur eine bindegewebige Verbindung zwischen der Nasenscheidewand und den Nasenflügelknorpeln. Das macht die Nasenspitze flexibel, verhindert meistens jedoch eine klare Definition.
Verformung der Nase mit speziellen Nahttechniken
Auch die seitliche Nasenflanke kann mit Knorpeltransplantaten verändert werden – also der Bereich, der unmittelbar oberhalb der Nasenflügel sitzt. Nicht wenige Menschen besitzen hier ein ausgeprägtes Grübchen, welches unter Umständen zu funktionellen Einschränkungen führt: Bei starkem Einatmen kommt es zum sog. Ansaugphänomen. Dieses lässt sich beheben, wenn die seitlichen Knorpelanteile der Nasenspitze verstärkt werden.
Generell wird die Nasenspitze durch gezielte Nähte im Knorpel verformt. Rundungen werden spitz, Winkel steiler und Flächen begradigt. Die darüber liegende Haut gibt bei Lichteinfall die gewünschten Konturen mit wesentlich besserer Definition preis.
PRF für Ausgleich von Unregelmäßigkeiten
Gewebeunregelmäßigkeiten können mit ganz speziellen Transplantaten ausgeglichen werden – sog. weichen Transplantaten.
Hierzu entnimmt man dem Blut durch Zentrifugation das sogenannte Fibrin und Wachstumsfaktoren (PRF = Platelet-Rich Fibrin). Fibrin ist der Blutkleber. Zusammen mit sehr feinen Knorpelanteilen oder Fettgewebe (entnommen aus dem Bauchnabelbereich) lassen sich Volumenverluste auffüllen, Kanten glätten und Verziehungen beheben.
Diese Technik ist vor allem bei bereits voroperierten Nasen im Rahmen der Nasennachkorrektur sehr hilfreich.