
Eine ästhetische und funktionelle Nasenkorrektur ist ein chirurgischer Eingriff mit einem sehr spezifischen Risikoprofil – wie jede andere Operation auch.
Es muss zwischen kurzzeitigen Begleiterscheinungen und dauerhaften Einschränkungen, sowie schwerwiegenden Risiken und Komplikationen unterschieden werden. Trotz größter Sorgfalt lässt sich ein Restrisiko bei einer Nasenkorrektur nicht ausschließen. Erfreulicherweise sind dauerhafte oder schwerwiegende Komplikationen ausgesprochen selten.
Im Rahmen der präoperativen Vorbereitung erhalten Sie ein ausführliches Aufklärungsgespräch.
Blutungen und Nachblutungen
Für bis zu drei Wochen nach einer Nasenoperation besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko. Feine Blutgefäße müssen in die Wunde einwachsen. Diese sind anfangs noch nicht stabil genug, um starken Schwankungen des Blutdrucks zu widerstehen. Schonen Sie sich körperlich, aber leben Sie Ihren Alltag wie gewohnt.
Wenn es zu einer Blutung kommen sollte, ergreifen Sie folgende Maßnahmen:
- Legen Sie etwas sehr Kaltes in den Nacken und nehmen Sie einen Eiswürfel in den Mund. Die feinen Gefäße in der Nase ziehen sich dadurch zusammen und der Druck sinkt.
- Applizieren Sie abschwellende Nasentropfen in beide Nasenlöcher. Auch dadurch ziehen sich die Gefäße zusammen.
Sollten diese Maßnahmen nicht helfen, muss unter Umständen eine Nasentamponade eingesetzt werden oder ein kleiner chirurgischer Eingriff erfolgen, um die Blutung zu stoppen.
Infektion
Jede Wunde kann sich infizieren. Vor allem in der Nase sind viele Keime vorhanden. Daher ist die Nasendusche nach der Operation sehr wichtig. Mindestens 4x täglich in den ersten Wochen sollten Sie diese durchführen.
Erfreulicherweise ist eine prophylaktische antibiotische Therapie nicht notwendig. Wenn es zu einer Infektion kommen sollte, zeigt sich diese meistens im Bereich des Nasenstegs. Hier hilft dann das Auftragen einer desinfizierenden Salbe (z.B. Octenisan). Bei ausgeprägteren Entzündungen wird mit einem Antibiotikum für eine Woche gearbeitet.
Schmerzen
Die meisten Patienten benötigen nach dem Eingriff keine Schmerzmedikation. Das heißt nicht, dass Sie nichts merken. Viele berichten über eine stärkeres Druckgefühl im Gesicht. Sollten Sie Schmerzen haben, nehmen Sie einfache Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol ein. Das genügt in den überwiegenden Fällen.
Taubheitsgefühl
Die Nasenspitze zeigt in vielen Fällen nach einer Nasenkorrektur eine verminderte Sensibilität oder fühlt sich taub an. Es dauert erfahrungsgemäß mehrere Wochen bis teilweise Monate, bis das Gefühl wieder komplett zurückkommt. Haben Sie Geduld! In sehr seltenen Fällen kann ein leichtes Taubheitsgefühl bleiben.
Schwellung und Hämatome
Der Bereich um die Nase ist häufig die ersten Tage nach der Operation moderat geschwollen und zeigt leichte Hämatome. Durch die von mir verwendete Technik sind diese Einschränkungen jedoch deutlich geringer, als beim Einsatz der klassischen OP-Verfahren. Meistens sieht man nach einer Woche nur noch wenig Schwellung im Gesicht. Nach spätestens zwei Wochen ist man wieder gesellschaftsfähig: Jemand der Sie nicht kennt, erkennt nicht, dass Sie eine Nasenkorrektur hatten.
Generell muss die unmittelbare postoperative Schwellung vom deutlich länger vorhandenen Lymphödem unterschieden werden. Dieses besteht mindestens für 12 Monate nach der Operation und wird im Alltag als „Schwellung“ bezeichnet. Es zeigt sich vor allem im Bereich der Nasenspitze und am Übergang des Nasenrückens in die Gesichtsebene. Durch die Operation werden die feinen Lymphbahnen in der Haut verletzt und müssen sich erst wieder neu bilden. Dieser Prozess dauert sehr lang und hängt von der Dicke der Haut und ihrer Qualität ab. Leider gibt es keine Maßnahmen, die die Bildung der Lymphbahnen beschleunigt.
Eine Lymphmassage kann zumindest in den ersten Wochen nach einer Operation unterstützend wirken.
Hämatome sind meistens nach wenigen Tagen nicht mehr zu sehen. Wichtig ist allerdings, dass man mit Hämatomen die direkte Sonneneinstrahlung meidet. Denn es besteht das Risiko einer dauerhaften Verfärbung der Haut um die Augen.
Wundheilungsstörung
Die Wundheilung ist eine sehr individuelle Tatsache; sie kann nicht kontrolliert werden. Je nach Alter, Gesundheitsstatus und Lebensweise kann es zu Einschränkungen kommen. Auch genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle. Jedoch kann Wundheilung beeinflusst werden. Regelmäßige Kontrollen in meiner Praxis und die intensive Nasenpflege mit Nasenduschen durch Sie minimieren das Risiko einer Wundheilungsstörung.
Unbefriedigendes Ergebnis
Es gibt keine Garantie für das gewünschte operative Ergebnis. Trotz größtmöglicher Sorgfalt und Planung kann es im Rahmen der Wundheilung zu Verschiebungen, Verziehungen, Narbenbildung, Volumenverlusten und funktionellen Einschränkungen kommen.
Die Nase besteht aus unterschiedlichsten Gewebearten, wie Knochen, Knorpel, Fett- und Bindegewebe und Haut. Je komplexer die Veränderung der Nase sein muss, desto größer ist das Risiko, dass es zu ungewünschten Ergebnissen kommt.
Eine realistische Erwartungshaltung und viel Geduld sind die beiden wichtigsten Faktoren bei dem Wunsch, sich die Nase operieren zu lassen.