Das Ultraschallskalpell
Das knöcherne Nasengerüst muss bei fast allen ästhetischen Nasenkorrekturen verändert werden. Früher kamen dafür nur Hammer und Meißel in Betracht. Seit der Wiederentdeckung der Technik des Nasenrückenerhalts (engl. Dorsal Preservation) setzt sich nun mehr und mehr das Ultraschallskalpell durch.
In meiner Praxis verwende ich in mehr als 90% der Fälle das Ultraschallskalpell.

Exaktes Arbeiten, wenig Trauma
Das Ultraschallskalpell ist ein Instrument, bei dem der Knochen durch hochfrequente Vibration gezielt durchtrennt wird. Er wird an der gewünschten Stelle langsam geschnitten und nicht mehr oder weniger unkontrolliert gebrochen. Weichgewebe, was sich unmittelbar in der Nähe befindet, wird durch die Vibration nicht verletzt. Hier geht es vorwiegend um den Hautmantel und die Schleimhaut innerhalb der Nase.
Das bedingt eine deutlich geringere postoperative Schwellung der Nase und des Gesichts, ein deutlich vermindertes Blutungsrisiko und eine reduzierte Hämatombildung. Die Wundheilung verläuft schneller, weil das Gewebetrauma weniger ausgeprägt ist.
Eine Breitnase kann verschmälert werden
Auch oberflächliche Unregelmäßigkeiten des Knochens lassen sich fein abschleifen (= engl. Rhinosculpting). Breitnasen können durch das Entfernen von feinsten Knochenstreifen aus dem Nasenrückengewölbe verschmälert werden.
Perfektes Instrument auch bei Nasennachkorrekturen
Ist in der Vergangenheit bereits eine Nasenkorrektur erfolgt, stellt sich in einer Nasennachkorrektur das Nasengerüst häufig mit vielen Unregelmäßigkeiten dar. Meistens sind in der ersten Operation Hammer und Meißel zum Einsatz gekommen. Es haben sich unterschiedlichste Narben gebildet. Jetzt ist erst recht sehr präzises Arbeiten gefordert. Denn die Nase darf nicht instabil werden. Das Ultraschallskalpell verhindert ein unkontrolliertes Frakturieren von Knochen und schont dabei gleichzeitig das Weichgewebe maximal.
Wenig Risiko
Vibration schneidet Knochen nur an der gewünschten Stelle – nämlich dort, wo das Instrument arbeitet. Somit sind Verletzungen von lebenswichtigen Strukturen nahezu ausgeschlossen. Das betrifft vorwiegend die Augen, die Riechnerven und die Schädelbasis.
Ergebnisse lassen sich sehen
Im Rahmen des Beratungsgesprächs in meiner Praxis zeige ich Ihnen Vorher-Nachher-Ergebnisse von Patienten, die ich mit dem Ultraschallskalpell operiert habe.
Knorpeltransplantate
Die Grundlage für ein dauerhaftes Ergebnis bei einer Nasenkorrektur ist ein möglichst stabiles Nasengerüst aus Knochen und Knorpel. Spannungen, die im Rahmen der Wundheilung auftreten, sollten nicht zu ungeplanten und unkalkulierbaren Veränderungen führen. Die Nasenspitze muss bereits unmittelbar nach der OP fest an Ort und Stelle bleiben. Sie darf nicht absinken! Dazu sind Knorpeltransplantate notwendig.
In früheren Zeiten (und leider auch heute noch) entfernte man großzügig Knorpel und schwächte ihn gezielt. Damit wurde die Nasenspitze kleiner, weil sie in sich zusammensackte. Das Ergebnis lässt sich bei unzähligen Prominenten aus dem Showbusiness erkennen. Von sog. Klammernasen über Papageienschnabelverformungen ist alles dabei.

Die Nasenspitze darf nicht absinken
Häufig wird die Veränderung der Nasenspitze ohne den Nasenrücken gedacht.
Damit kommt es zu einem langsamen, unkontrollierbaren Absinken der Nasenspitze über die ersten Monate nach einer Operation. Das liegt daran, dass durch die Operation die wichtigen bindegewebigen Verbindungen zwischen Nasenspitze und Nasenscheidewand aufgetrennt werden (müssen). Es kommt zum Verlust an Stabilität, die dann nicht korrigiert wurde.
Die Nasenspitze benötigt Knorpeltransplantate
Heutige Techniken zielen auf die Verbesserung der Stabilität durch Knorpeltransplantate und gezielte Nähte, die den Knorpel neu formen. Der benötigte Knorpel wird der eigenen Nasenscheidewand entnommen und lässt sich in nahezu allen Fällen ausreichend vorfinden. Bei Traumata oder Voroperationen behilft man sich mit Rippenknorpel oder Ohrknorpel.
Bei der Entnahme von Nasenscheidewandknorpel wird die Nasenscheidewand zeitgleich begradigt, wenn die Funktion beeinträchtigt sein sollte (= Septumplastik oder Nasenscheidewandkorrektur).
Muss zusätzlicher Knorpel gewonnen werden, ist Rippenknorpel zu bevorzugen, da er im Gegensatz zu Ohrknorpel wesentlich stabiler, gerade und in ausreichender Menge vorhanden ist. Die Rippenknorpelentnahme erfolgt über einen max. 2cm langen und nahezu unsichtbaren Schnitt an der Brustwand der rechten Seite auf Höhe der 7. Rippe, also etwas tiefer als die Brustumschlagsfalte bei Frauen.
Stabilisierung durch unsichtbare Verlängerung der Nasenscheidewand
Um die Nasenspitze aufzurichten wird zunächst die Nasenscheidewand verlängert. Damit ist es möglich, die Nasenspitzenknorpel mit der Nasenscheidewand zu verbinden – ein entscheidender Schritt, um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen und Projektion und Rotation der Nasenspitze zu verändern. Die Nasenspitze wird dadurch aber auch wesentlich härter.
Von Natur aus gibt es nur eine bindegewebige Verbindung zwischen der Nasenscheidewand und den Nasenflügelknorpeln. Das macht die Nasenspitze flexibel, verhindert meistens jedoch eine klare Definition.
Verformung der Nase mit speziellen Nahttechniken
Auch die seitliche Nasenflanke kann mit Knorpeltransplantaten verändert werden – also der Bereich, der unmittelbar oberhalb der Nasenflügel sitzt. Nicht wenige Menschen besitzen hier ein ausgeprägtes Grübchen, welches unter Umständen zu funktionellen Einschränkungen führt: Bei starkem Einatmen kommt es zum sog. Ansaugphänomen. Dieses lässt sich beheben, wenn die seitlichen Knorpelanteile der Nasenspitze verstärkt werden.
Generell wird die Nasenspitze durch gezielte Nähte im Knorpel verformt. Rundungen werden spitz, Winkel steiler und Flächen begradigt. Die darüber liegende Haut gibt bei Lichteinfall die gewünschten Konturen mit wesentlich besserer Definition preis.
PRF für Ausgleich von Unregelmäßigkeiten
Gewebeunregelmäßigkeiten können mit ganz speziellen Transplantaten ausgeglichen werden – sog. weichen Transplantaten.
Hierzu entnimmt man dem Blut durch Zentrifugation das sogenannte Fibrin und Wachstumsfaktoren (PRF = Platelet-Rich Fibrin). Fibrin ist der Blutkleber. Zusammen mit sehr feinen Knorpelanteilen oder Fettgewebe (entnommen aus dem Bauchnabelbereich) lassen sich Volumenverluste auffüllen, Kanten glätten und Verziehungen beheben.
Diese Technik ist vor allem bei bereits voroperierten Nasen im Rahmen der Nasennachkorrektur sehr hilfreich.
Die Haut

Das bestmögliche ästhetische Ergebnis bei einer Nasenoperation hängt sehr wesentlich von der Qualität der Haut ab. Zwar ist das Nasengerüst für die Form der Nase entscheidend. Jedoch gibt erst der Hautmantel die Definition.
Wir alle besitzen unterschiedliche Hautqualitäten – von dünn bis dick, von trocken bis ölig, von talgdrüsenreich bis sehr homogen. Auch das Alter spielt eine wichtige Rolle; und ob wir rauchen oder sehr häufig sonnenbaden, ob wir uns gesund ernähren und ausreichend schlafen. Alles beeinflusst unsere Haut.
Dünne Haut
Dünne Haut zeigt nach einer Operation meistens ein schnelleres Abschwellen. Die Wundheilung ist nach ca. 12 Monaten weitestgehend abgeschlossen. Die Definition der Nasenspitze wirkt besonders fein, weil Schwünge, Kanten und Flächen gut zu erkennen sind.
Nachteil bei dünner Haut ist die Tatsache, dass Unregelmäßigkeiten eher auftreten können. Stellen Sie sich ein dünnes Seidentuch vor. Jeder darunter liegende Gegenstand kann erahnt werden. Es kann somit notwendig sein, die Haut durch spezielle Transplantate (z.B. eigenes Fettgewebe vom Bauchnabel) zu verstärken.
Dicke Haut
Bei dicker Haut treten Unregelmäßigkeiten deutlich seltener auf. Dafür sieht die Nasenspitze immer rundlich aus, will man ein natürliches Ergebnis erzielen. Kanten lassen sich nur bilden, wenn das Gerüst stark überbetont wird. Die Nase wirkt dann künstlich.
Ein weiterer Nachteil bei dicker Haut besteht darin, dass der maximalen Nasenverkleinerung eine Grenze gesetzt ist. Denn dicke Haut weist eine deutlich geringere Schrumpfungstendenz auf. Bei Menschen mit sehr dicker Haut kann es sogar notwendig sein, die Nase zu vergrößern, um letztendlich ein zufriedenstellendes ästhetisches Ergebnis zu erhalten. Ausdünnen sollte man die Haut jedoch nie, da es dadurch ansonsten zu schwersten Vernarbungen kommen kann. In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, vor einer Operation eine Therapie mit speziellen Medikamenten (z.B. Isotretinoin) durchzuführen. Damit schafft man verbesserte Wundheilungsbedingungen.
Generell dauert die Wundheilung bei dicker Haut deutlich länger – bis zu 24 Monate. Es wird also sehr viel Geduld benötigt, bis sich das Endergebnis eingestellt hat. Und dennoch lassen sich auch bei dicker Haut sehr schöne Ergebnisse erzielen.
Genaue Untersuchung ist notwendig
Welche Hautqualität Sie besitzen und welche chirurgischen Möglichkeiten sich daraus ergeben, erkläre ich Ihnen nach einer ausgiebigen Untersuchung im Rahmen des Beratungsgesprächs.
Nebenhöhlenentzündungen
Nebenhöhlenentzündungen (= Sinusitiden) zeigen sich für gewöhnlich u.a. mit Druck im Gesicht, Sekretfluss, Kopfschmerzen, Riecheinschränkungen und trockenem Gefühl in der Nase. Man unterscheidet dabei akute von chronischen. Die Nebenhöhlen bestehen aus den Kieferhöhlen, den Siebbeinzellen (zwischen den Augen), den Stirnhöhlen und den Keilbeinhöhlen (zentral im Kopf, oberhalb des Nasenrachenraums).

Mit Nasendusche und Nasenspray gegen akute Nebenhöhlenentzündung
Die akute Nebenhöhlenentzündung kann sich im Rahmen einer frischen Erkältung zeigen. Mit einfachen Maßnahmen, wie regelmäßiger Nasendusche, abschwellenden Nasentropfen und Schmerzmitteln lässt sie sich meistens gut therapieren. Bei länger andauernden Beschwerden kommt dann ein Antibiotikum hinzu.
Akute Nebenhöhlenentzündungen können sich bei Schnupfen häufen, z.B. durch eine ungünstige Anatomie im Bereich der natürlichen Engstelle in der Nase. Sekret der Nebenhöhlen fließt über eine sehr schmale Öffnung auf Höhe des Bodens der Augenhöhle ab. Kommt es bei einer akuten Erkältung zu einer Schwellung der Schleimhaut an dieser Stelle, oder sind Polypen (= pathologische Schleimhautverdickung) vorhanden, kann das Sekret nicht mehr abfließen. Bakterien können sich unkontrolliert vermehren und es bildet sich Eiter. Die Nebenhöhlenentzündung beginnt sich zu bilden.
Chronische Beschwerden sollten operiert werden
Von chronischen Nebenhöhlenentzündungen spricht man, wenn die Beschwerden länger als 8 Wochen andauern. In diesen Fällen hilft dann meistens nur noch eine Nebenhöhlenoperation.
Wenn Sie sich für eine ästhetische Nasenkorrektur interessieren und unter wiederkehrenden oder dauerhaften Nebenhöhlenbeschwerden leiden, sollte das in die Operationsplanung mit einbezogen werden. Anhand einer Computertomographie kann man das Ausmaß der Beschwerden und das notwendige chirurgische Vorgehen bestimmen.
Durch meine langjährige Erfahrung in der endoskopischen Nebenhöhlenchirurgie kann ich Ihnen auch bei diesem Problem helfen.
Nasenkorrektur und Nebenhöhlenoperation
Eine ästhetische Nasenkorrektur und eine Operation der Nebenhöhlen mit endoskopischem Verfahren ist zeitgleich möglich. Sind die Nebenhöhlen sehr stark betroffen und zeigen eine deutliche Entzündungsreaktion, sollte dann aber zunächst die Nebenhöhlenoperation durchgeführt werden und erst im weiteren Verlauf die ästhetische Nasenoperation. Die Wundheilung sollte eine bestmögliche Grundlage haben.
Allergien
Bevor eine ästhetische Nasenkorrektur durchgeführt wird, sollten weitere chronische Beschwerden abgeklärt werden und in die Behandlungsplanung mit einfließen. Das betrifft vorwiegend Rhinoallergien und Nebenhöhlenentzündungen.

Rhinoallergien häufige Ursache für Nasenatmungsbehinderung
Rhinoallergien, also Allergien, bei denen Allergene durch das Einatmen unangenehme Reize, wie Augenjucken, Nasenlaufen, Niesen, Nasenatmungseinschränkungen u.a. hervorrufen, sind sehr häufig. Sie entwickeln sich meistens erst nach der Pubertät und im frühen Erwachsenenalter. Anfänglich sind die Symptome moderat und verstärken sich von Jahr zu Jahr. Hauptsächlich spielen Pollen (Frühblüher, Gräser), Hausstaub und Tierhaare eine Rolle. Ursache ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems auf eigentlich harmlose Stoffe.
Je nach Ausprägung sollten therapeutische Maßnahmen ergriffen werden. Als Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde behandle ich Patienten mit entsprechenden Allergien.
Erst Abklärung, dann Therapie
Die Abklärung einer potentiellen Allergie beginnt beim Anamnesegespräch. Allergiker kennen für gewöhnlich ihre Beschwerden und die Zusammenhänge ganz gut. Aber auch unspezifische Symptome lassen sich häufig auf Allergien zurückführen – vornehmlich eine zeitweise (z.B. saisonale) Nasenatmungsbehinderung bei Pollen oder eine nächtliche bei einer Hausstaubsensibilisierung.
Zeigen sich entsprechende Symptome, ist der nächste Schritt eine Allergentestung auf den Unterarmen – der sog. Prick-Test. Hierbei werden feine Proben von Allergenen auf die Haut gebracht und deren Wirkung beobachtet. Bei einer vorhandenen Sensibilisierung des Körpers zeigen sich Rötungen und Schwellungen sowie ein Juckreiz. Damit kann eine Allergie qualifiziert werden.
Bluttest hilft die Allergieausprägung zu bestimmen
Um die Allergieausprägung zu quantifizieren, benötigt man eine spezielle Blutuntersuchung – den RAST (= Radio-Allergo-Sorbent-Test). Mit Hilfe dieses Verfahrens lässt sich die Wertigkeit einer Therapieentscheidung bestimmen. Man kann nun also festlegen, ob zunächst nur symptomatische Maßnahmen helfen, oder bereits eine sog. Hyposensibilisierung eingeleitet werden sollte. Hierbei wird über drei Jahre eine Gewöhnung des Immunsystems an das entsprechende Allergen vollzogen. Die bisher überschießende Reaktion schwächt sich deutlich ab oder bleibt aus.
Die Hyposensibilisierung ist über zwei Wege möglich: die sublinguale Immuntherapie (SLIT) oder die subkutane Immuntherapie (SCIT). Bei der ersten erfolgt die Gewöhnung mittels kleiner Tabletten, bei der zweiten mittels Spritzen.
Nasenkorrektur und Hyposensibilisierung sind parallel möglich
Wenn Allergien behandlungswürdig sind, können diese mehr oder weniger parallel zur Nasenoperation therapiert werden. Es gibt keine wesentlichen Einschränkungen.
Risiken bei einer Nasenkorrektur

Eine ästhetische und funktionelle Nasenkorrektur ist ein chirurgischer Eingriff mit einem sehr spezifischen Risikoprofil – wie jede andere Operation auch.
Es muss zwischen kurzzeitigen Begleiterscheinungen und dauerhaften Einschränkungen, sowie schwerwiegenden Risiken und Komplikationen unterschieden werden. Trotz größter Sorgfalt lässt sich ein Restrisiko bei einer Nasenkorrektur nicht ausschließen. Erfreulicherweise sind dauerhafte oder schwerwiegende Komplikationen ausgesprochen selten.
Im Rahmen der präoperativen Vorbereitung erhalten Sie ein ausführliches Aufklärungsgespräch.
Blutungen und Nachblutungen
Für bis zu drei Wochen nach einer Nasenoperation besteht ein erhöhtes Blutungsrisiko. Feine Blutgefäße müssen in die Wunde einwachsen. Diese sind anfangs noch nicht stabil genug, um starken Schwankungen des Blutdrucks zu widerstehen. Schonen Sie sich körperlich, aber leben Sie Ihren Alltag wie gewohnt.
Wenn es zu einer Blutung kommen sollte, ergreifen Sie folgende Maßnahmen:
- Legen Sie etwas sehr Kaltes in den Nacken und nehmen Sie einen Eiswürfel in den Mund. Die feinen Gefäße in der Nase ziehen sich dadurch zusammen und der Druck sinkt.
- Applizieren Sie abschwellende Nasentropfen in beide Nasenlöcher. Auch dadurch ziehen sich die Gefäße zusammen.
Sollten diese Maßnahmen nicht helfen, muss unter Umständen eine Nasentamponade eingesetzt werden oder ein kleiner chirurgischer Eingriff erfolgen, um die Blutung zu stoppen.
Infektion
Jede Wunde kann sich infizieren. Vor allem in der Nase sind viele Keime vorhanden. Daher ist die Nasendusche nach der Operation sehr wichtig. Mindestens 4x täglich in den ersten Wochen sollten Sie diese durchführen.
Erfreulicherweise ist eine prophylaktische antibiotische Therapie nicht notwendig. Wenn es zu einer Infektion kommen sollte, zeigt sich diese meistens im Bereich des Nasenstegs. Hier hilft dann das Auftragen einer desinfizierenden Salbe (z.B. Octenisan). Bei ausgeprägteren Entzündungen wird mit einem Antibiotikum für eine Woche gearbeitet.
Schmerzen
Die meisten Patienten benötigen nach dem Eingriff keine Schmerzmedikation. Das heißt nicht, dass Sie nichts merken. Viele berichten über eine stärkeres Druckgefühl im Gesicht. Sollten Sie Schmerzen haben, nehmen Sie einfache Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol ein. Das genügt in den überwiegenden Fällen.
Taubheitsgefühl
Die Nasenspitze zeigt in vielen Fällen nach einer Nasenkorrektur eine verminderte Sensibilität oder fühlt sich taub an. Es dauert erfahrungsgemäß mehrere Wochen bis teilweise Monate, bis das Gefühl wieder komplett zurückkommt. Haben Sie Geduld! In sehr seltenen Fällen kann ein leichtes Taubheitsgefühl bleiben.
Schwellung und Hämatome
Der Bereich um die Nase ist häufig die ersten Tage nach der Operation moderat geschwollen und zeigt leichte Hämatome. Durch die von mir verwendete Technik sind diese Einschränkungen jedoch deutlich geringer, als beim Einsatz der klassischen OP-Verfahren. Meistens sieht man nach einer Woche nur noch wenig Schwellung im Gesicht. Nach spätestens zwei Wochen ist man wieder gesellschaftsfähig: Jemand der Sie nicht kennt, erkennt nicht, dass Sie eine Nasenkorrektur hatten.
Generell muss die unmittelbare postoperative Schwellung vom deutlich länger vorhandenen Lymphödem unterschieden werden. Dieses besteht mindestens für 12 Monate nach der Operation und wird im Alltag als „Schwellung“ bezeichnet. Es zeigt sich vor allem im Bereich der Nasenspitze und am Übergang des Nasenrückens in die Gesichtsebene. Durch die Operation werden die feinen Lymphbahnen in der Haut verletzt und müssen sich erst wieder neu bilden. Dieser Prozess dauert sehr lang und hängt von der Dicke der Haut und ihrer Qualität ab. Leider gibt es keine Maßnahmen, die die Bildung der Lymphbahnen beschleunigt.
Eine Lymphmassage kann zumindest in den ersten Wochen nach einer Operation unterstützend wirken.
Hämatome sind meistens nach wenigen Tagen nicht mehr zu sehen. Wichtig ist allerdings, dass man mit Hämatomen die direkte Sonneneinstrahlung meidet. Denn es besteht das Risiko einer dauerhaften Verfärbung der Haut um die Augen.
Wundheilungsstörung
Die Wundheilung ist eine sehr individuelle Tatsache; sie kann nicht kontrolliert werden. Je nach Alter, Gesundheitsstatus und Lebensweise kann es zu Einschränkungen kommen. Auch genetische Faktoren spielen eine wichtige Rolle. Jedoch kann Wundheilung beeinflusst werden. Regelmäßige Kontrollen in meiner Praxis und die intensive Nasenpflege mit Nasenduschen durch Sie minimieren das Risiko einer Wundheilungsstörung.
Unbefriedigendes Ergebnis
Es gibt keine Garantie für das gewünschte operative Ergebnis. Trotz größtmöglicher Sorgfalt und Planung kann es im Rahmen der Wundheilung zu Verschiebungen, Verziehungen, Narbenbildung, Volumenverlusten und funktionellen Einschränkungen kommen.
Die Nase besteht aus unterschiedlichsten Gewebearten, wie Knochen, Knorpel, Fett- und Bindegewebe und Haut. Je komplexer die Veränderung der Nase sein muss, desto größer ist das Risiko, dass es zu ungewünschten Ergebnissen kommt.
Eine realistische Erwartungshaltung und viel Geduld sind die beiden wichtigsten Faktoren bei dem Wunsch, sich die Nase operieren zu lassen.
Offene oder geschlossene Nasenkorrektur
Nasenkorrekturen können über einen offenen und über einen geschlossenen Zugangsweg erfolgen. Die grundlegende Technik der Veränderung von Nasenrücken und Nasenspitze ist in beiden Fällen gleich.
Der Unterschied liegt darin, dass bei der offenen Technik zusätzlich ein kleiner, ca. 5mm langer Schnitt an der schmalsten Stelle des Nasenstegs durchgeführt wird. Die restliche Schnittführung innerhalb der Nase ist ansonsten identisch. Beim geschlossenen Zugangsweg werden die Veränderungen durch einen Tunnel auf beiden Seiten des Nasenstegs durchgeführt. Die Haut am Nasenrücken wird aber trotzdem komplett abgelöst.

Präzision ist wichtig. Jeder Millimeter zählt.
Der offene Zugangsweg hat mehrere Vorteile. Wenn es um die ästhetische Veränderung der Nase geht, sind Präzision und Seitensymmetrie die wichtigsten Prinzipien. Das Nasengerüst muss sehr stabil sein, damit es im Laufe der Wundheilung zu keinerlei Verziehungen oder Verschiebungen kommt. Es geht um jeden einzelnen Millimeter und teilweise weniger! Nur mit dem direkten und unverstellten Blick lässt sich dies mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit erreichen.
Vorteile: Wenig Spannung, direkter Blick auf die Strukturen
Beim offenen Zugangsweg kann der Hautmantel vom Nasengerüst komplett abgelöst werden. Die Nasenflügelknorpel lassen sich ohne Spannung einsehen und bearbeiten. Dieser Vorteil wird vor allem bei von Natur aus bestehenden Asymmetrien, z.B. bei Schiefnasen, deutlich. Interessant ist, dass die meisten Nasenspitzenknorpel seitenasymmetrische Wölbungen aufweisen und häufig unterschiedlich dick und breit sind. Wenn diese Unregelmäßigkeiten ausgeglichen werden müssen, ist ein direkter Blick notwendig.
Ein weiterer Punkt ist der Einsatz des Ultraschallskalpells. Dieses kann bei der geschlossenen Schnittführung nicht in der gleichen Art und Weise zum Einsatz kommen, wie bei der offenen. Dann muss hauptsächlich wieder auf Hammer und Meißel zurückgegriffen werden, was das Risiko von Unregelmäßigkeiten erhöht und den Weichgewebsmantel bei der Operation stärker beansprucht. Stärkere Schwellungen und Hämatome können die Folge sein.
Die Narbe sieht man nicht
Wenn es um die Narbe am Nasensteg geht, sind Sorgen unbegründet. Diese verheilt für gewöhnlich derart unauffällig, dass sie einem selbst nahezu nicht auffällt. Für andere Menschen ist sie nicht sichtbar.
Haut verheilt fast immer narbenlos, wenn sie dünn ist und keine Spannung aufweist – genau diese Eigenschaften besitzt die Haut am Nasensteg.
Kaum Nachteile
Nach der Operation kann die Schwellung der Nasenspitze etwas länger vorhanden sein, wenn der offene Zugangsweg gewählt wurde. Diese Schwellung lässt sich allerdings vernachlässigen, denn die Vorteile überwiegen.
Nasenrückenerhalt / "Let Down"

Die Evolution der OP-Technik
Wie jeder andere Bereich der Medizin auch, unterliegt die Chirurgie einem steten Wandel. Neue Techniken und Behandlungsmethoden kommen hinzu. Andere werden verworfen oder entwickeln sich weiter.
In der ästhetischen Nasenchirurgie ist erst vor wenigen Jahren ein grundsätzlicher Paradigmenwechsel erfolgt: von der sogenannten strukturellen zur erhaltenden Nasenkorrektur (engl. „structural vs. preservation rhinoplasty“). Andere Bezeichnungen für diese Form der Rhinoplastik sind „Nasenrückenerhalt“ oder „Let Down / Push Down“.
Darunter versteht man, dass die wichtigsten anatomischen Strukturen erhalten bleiben und nur durch Verlagerungen von Knochen und Knorpel die gewünschten ästhetischen Veränderungen erreicht werden. Das betrifft vorwiegend den Nasenrücken.
Die Anatomie ist komplex
Der Nasenrücken besteht aus Knochen- und Knorpelanteilen, die von einer dünnen Schicht aus Bindegewebe, Fett und Haut überzogen sind. Manche Menschen haben einen sehr langen Knochenanteil, andere einen eher kurzen. Der Knochen liegt wie eine gebogene Kappe über dem Knorpel und bedeckt ihn teilweise. Bei ausgeprägtem Nasenhöcker sind die Winkel des gebogenen Nasenrückens zur gedachten Nasenrückenlinie extremer, was die Veränderung komplizierter macht. Einfacher sind Korrekturen bei leichtem und langgezogenem Bogen des Nasenrückens.
Getragen wird der Nasenrücken von der Nasenscheidewand. Durch Verletzungen in der Kindheit können Nasenscheidewand und somit auch der Nasenrücken schief gewachsen sein. Auch das verkompliziert die Korrekturmöglichkeiten. Schiefnasen stellen die schwierigste Form bei ästhetischen Nasenkorrekturen dar.
Begradigung des Nasenrückens – die klassische Variante
Bei der klassischen (strukturellen) Nasenkorrektur wird der Nasenrücken durch das Brechen des Knochens mit Hammer und Meißel auf der gewünschten Ebene abgetragen und somit im seitlichen Profil begradigt. Das natürliche Gewölbe des Nasenrückens und die Verbindungen von Knochen und Knorpel werden hierbei zerstört. Um nun wieder eine rundliche und vor allem stabile Form zu erhalten, erfolgt durch unterschiedliche Techniken eine Rekonstruktion. Besondere Beachtung muss in jedem Fall dem Bereich der sogenannte inneren Nasenklappe geschenkt werden – der Bereich, der sich direkt oberhalb der Nasenspitze im Übergang zum Nasenrücken befindet. Denn hier befindet sich die natürliche Engstelle der inneren Nase. Damit sich die Nasenatmung nicht verschlechtert, muss diese ausreichend weit bleiben.
Schwierig und mit eingeschränktem Erfolg ist diese Technik bei deutlichen Schiefnasen. Durch die im Rahmen der Wundheilung auftretenden Spannungen im Gewebe kommt es häufig zu erneuten Schiefstellungen. Die Nase nimmt also ihre alte Position wieder ein.
Auch heute noch verwenden viele Chirurgen diese klassische Technik. Grundsätzlich ist dagegen nichts einzuwenden und in manchen Fällen bleibt weiterhin nur dieser Weg, um die Nase zu verformen. Allerdings bestand und besteht mit dieser Technik das Risiko, dass es deutlich eher zu sichtbaren Veränderungen kommen kann, die ästhetisch ungünstig wirken können.
Häufig starke Schwellung, Hämatome und Schmerzen
Ein weiterer Nachteil bei dieser Art der ästhetischen Nasenchirurgie ist die Tatsache, dass es signifikant zu mehr Schwellung, Hämatombildung und Schmerzen kommen kann. Das Weichgewebe wird deutlich mehr beansprucht, was zu Verletzungen von feinen Gefäßen und Nerven führt.
Nasenrückenerhalt oder „Let Down“
Mit der Neuentdeckung der Technik des Nasenrückenerhalts kann man seit wenigen Jahren nun viel von der natürlichen Anatomie erhalten. Diese Technik ist eigentlich schon vor Jahrzehnten etabliert worden, aufgrund der damals eingeschränkten technischen Möglichkeiten und auch durch den starken Einfluss anderer Methoden aber wieder in Vergessenheit geraten.
Der Trick dabei ist, dass der Höcker nicht abgetragen sondern in die Gesichtsebene verlagert wird. Die knöchern-knorpelige Oberfläche bleibt also intakt; das Gewölbe und die stabile Verbindung von Knochen und Knorpel erhalten. Nicht nur aus ästhetischer Sicht ist das ein entscheidender Vorteil – sondern auch aus funktioneller.
Die Technik des Nasenrückenerhalts
Erreicht wird die Verlagerung, indem an den beiden Seiten des knöchernen Nasenrückens auf Höhe der Gesichtsebene ein mehr oder weniger breiter Streifen aus Knochen und gleichzeitig ein feiner Streifen aus Knorpel direkt unterhalb des Nasenrückens an der Nasenscheidewand entfernt wird. Die dadurch entstehenden Lücken geben den Platz frei, um den Nasenrücken in die Gesichtsebene zu verlagern.
Man stelle sich als Beispiel einen Stapel Zeitungen vor, bei dem die unteren entnommen werden. Die obersten bleiben, wie sie vorher lagen. Man reduziert also die Stapelhöhe nicht von oben, sondern von unten.
Wenig Schmerzen, Hämatome und Schwellung
Neben deutlich weniger Schmerzen kommt es auch zu deutlich geringeren Schwellungen und sehr geringen Hämatomen um die Augen. Die Wundheilung verläuft schneller. Auch aus funktioneller Sicht ist der Nasenrückenerhalt zu bevorzugen. Denn der Fluss der Luft durch die Nase ist nun einmal an die anatomischen Verhältnisse gebunden. Je mehr eigene Anatomie erhalten wird, desto besser.
Spezialfall Schiefnase
Ein Spezialfall sind Schiefnasen, bei denen der Nasenrücken in sich gerade ist, die gesamte Nase zur senkrechten Achse aber mit einem mehr oder weniger großen Winkel abweicht. Gerade mit dieser Technik lassen sich hervorragende Ergebnisse erzielen.
Der Nasenrücken wird dabei von der Gesichtsebene gelöst und im Gesamten zur jeweiligen Seite verlagert (engl. „Push Over“). Die Nase wird also auf die Gesichtsachse gestellt. Die Nasenpyramide ist weiterhin in sich stabil und kann den Zugkräften im Rahmen der Wundheilung deutlich besser widerstehen.







